Fragen, auf die wir am Tag nach der Nationalratswahl keine Antworten wissen

Statt schnellen Antworten haben wir gerade selbst sehr viele Fragen. Wir haben sie als Recherchefragen gesammelt. Sag uns, was dich beschäftigt.

Wir sind baff. Das Wahlergebnis kommt nicht überraschend, aber es schockiert uns trotzdem. Anders als die meisten anderen Medien haben wir heute keine fixfertigen Antworten, sondern vor allem haben wir Fragen:

Wie kann es sein, dass die FPÖ die Wahl gewonnen hat?
Warum ist Österreich so rechtskonservativ?
Was kann man tun, damit die FPÖ nicht noch mehr Zuwachs bekommt?
Würde ein FPÖ-Verbot (ähnlich dem in Deutschland diskutierten AfD-Verbot) helfen?
Wäre so ein Verbot laut österreichischer Verfassung überhaupt möglich?
Warum profitiert eine rechtsextreme Partei in einer Zeit von Inflation, Rezession und steigender Arbeitslosigkeit?
Ist es undemokratisch, eine demokratiegefährdende Partei von der Macht fernzuhalten, selbst wenn sie von der relativen Mehrheit gewählt wurde?
Menschen wählen aus Angst und Sorge vor Migration die FPÖ; warum wählen sie nicht aus Angst und Sorge vor dem Klimawandel?
Vor rund zwei Wochen war ganz Niederösterreich Katastrophengebiet. Warum gewinnt ebendort eine Partei, die für die Zukunft mehr Hochwasser in Kauf nimmt, 12 Prozent dazu?
Warum sind extrem rechte Positionen oder Parteien in so vielen Ländern zur gleichen Zeit auf dem Vormarsch?
Laut der Foresight-Wahltagsbefragung wurden die Parteien in erster Linie aus inhaltlichen Gründen gewählt. Ist es dann egal, wer Spitzenkandidat*in ist?
Ist die FPÖ unter Kickl wirklich anders als die Strache-FPÖ?
Wie hätte die SPÖ wohl unter Doskozil als Parteivorsitzenden abgeschnitten?
Was passiert, wenn die FPÖ Teil der Regierung wird?
Sollten Journalist*innen stärker kritisch über die Inhalte der FPÖ berichten?
Was hat der Wahlsieg der FPÖ für Konsequenzen in anderen Ländern bzw. innerhalb der EU?
Warum schafft es die elitäre FPÖ mit einem elitären Programm als anti-elitär zu gelten?
Wie lange wird Corona noch ein wichtiges Thema bei Wahlgängen bleiben?
Wenn neben Migration, Inflation und Gesundheit die wichtigsten Themen dieser Nationalratswahl waren, warum hat die FPÖ dann gewonnen?
Warum ist das Stadt-Land-Gefälle unter den rechten Wähler*innen so groß?
Muss man wieder Angst haben, dass Land- und Stadtbevölkerung gegeneinander aufgehetzt werden, wie in den 1920er- und 1930er-Jahren?
Warum steht die FPÖ bei den jungen Wähler*innen an erster Stelle?
Wie viel hat Social Media mit all dem zu tun?
Was denken Menschen, die freiwillig nicht gewählt haben? Was sind ihre Motive?
Wie würde das Wahlergebnis aussehen, wenn mehr Menschen das Wahlrecht hätten?
Wie können linke Parteien wieder Zuwachs bekommen?
Was kann die SPÖ tun? Was können die Grünen tun?
Ist unsere Demokratie wehrhaft?
Bringen Demonstrationen oder Petitionen etwa? Wenn ja, wem?
Welche Rolle spielen die Medien?
Wie sieht eine verantwortungsvolle Berichterstattung im Umgang mit rechter und rechtsextremer Politik aus?
Wie sollte die Berichterstattung von tag eins aussehen?
Muss man jetzt darauf vertrauen, dass Karl Nehammer sein Wort hält oder ist es besser, die ÖVP wählt Kickl zum Kanzler und wir vertrauen darauf, dass es die FPÖ auch zum dritten Mal in der Regierung zerreißt?
Die Trendlinien für SPÖ und ÖVP (mit Ausnahme der Kurz-Jahre) gehen immer weiter nach unten. Werden die beiden mittelfristig zu Kleinparteien?
Welche Rolle spielt der tief in der Bevölkerung verankerte Rassismus für das Wahlergebnis?
Welche Auswirkungen hat das Wahlergebnis für die Sicherheit von migrantischen Personen in Österreich?
Was bedeutet das Wahlergebnis für die Rechte von Frauen und Queers sowie für reproduktive Rechte in Österreich?
Was müsste passieren, dass Migration als Thema für Wähler*innen nicht mehr so wichtig ist?
Ein europäisches Land nach dem anderen rückt nach rechts, welche gesellschaftlichen Strategien auf einer internationalen Ebene gibt es dagegen?
Was kann jede*r Einzelne gegen den Rechtsruck tun?